Lenkung / Lenkgetriebe Burman Alfa Romeo Typ 105/115 - ein tickende Zeitbombe !
Ein wichtiger Punkt am Fahrwerk eines 105er Alfa´s ist die Lenkung.
Da die meisten Modelle mit einer Lenkung von Burman ausgestattet waren, gilt es dieser - nach den nunmehr mehr wie 30 - 50 Jahren Betrieb - eine erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden.
Die Variante mit ZF lasse ich in diesem Bericht vorerst aussen vor…
Leider wird sie in der genauen Betrachtung meistens umgangen bzw. genießt nicht die nötige Aufmerksamkeit, da sie selten äusserliche Schäden aufweist und im Fahrzeug verbaut, schlecht zu betrachten ist.
Aus unserer Erfahrung jedoch ist sie jedoch eine tickende Zeitbombe, da man den Schaden erst aktiv merkt, wenn es zu spät ist - nämlich dann, wenn Sie geplatzt ist und man nicht mehr lenken kann…
Im folgenden habe ich so einige sehr anschauliche Beispiele einiger Gehäuse dieser Lenkung mal als eindrucksvolles Bildmaterial zum Betrachten auf unsere Site gesetzt.
Speziell der Montreal ist aufgrund seines hohen Fahrzeuggewichts sehr anfällig für gezeigte Schäden.
Wie zu sehen, weisen einige Gehäuse teils nur Risse vornehmlich an den Befestigungsgewinden der Lagerplatten der Stützlager und des oberer Lagerdeckels auf, und einige sind förmlich geplatzt…
Das gemeine an diesen Gehäusen ist, das man beginnende Schäden (Haarrisse) bei oberflächlicher Betrachtung nicht sieht bzw. Festellen kann, da sie oftmals auf der Rückseite oder Frontseite in Fahrtrichtung im Bereich der Planfläche zum verschrauben der Lenkspindellager auftreten und nur nach gründlicher Reinigung sich - eventuell - zeigen.
Abgesehen vom doch fast immer vorhandenem Lenkspiel aus der Summe von vielen Koeffizienten wie Verschleiß der Kugellager, Spiel im Lenkstock usw..
Hat man jedoch mal ein Fahrzeug bewegt, welches unsere neue Lenkung erhalten hat, erkennt man schlagartig den Unterschied an Leichtgängigkeit, Lenkpräzision und Spurstabilität.
Eine neue Lenkung - demnächst auch für den Montreal - ist bei uns im Shop erhältlich
Unsere neu Lenkung
Unsere neue komplette Lenkung Burman
Es besteht aus modernstem Aluminiumguss, welcher die 8-fache Stabilität im Verhältniss zu den originalen Gehäusen aufweist, welche an den relevanten Stellen verstärkt wurden und - nach dem Guss geröntgt wurden.
Nach präziser Bearbeitung bilden sie die moderne Grundlage zur weiteren Montage.
Das mechanische Innenleben des Lenkgetriebes wird komplett geprüft und überholt.
Aufgrund der Modellvarianten gibt es insgesamt 5 verschiedene Versionen, welche sich durch die Gesamtlänge, und die Position des Lenkradschlosses unterscheiden.
Um die jeweilige Länge von Ihrer Lenkung definieren zu können, ist die Länge des Lenkrohres ab Aufstandsfläche des Lenkrohres auf das Gehäuse bis zur Hinterkante zu messen.
- 620mm / Spider und einige Modelle des GT´s / Lenkschloss rechts bzw. keines (1. Serie)
- 630mm / einige GT´s / Lenkschloss rechts
- 640mm / Giulia und Berlina / Lenkschloss rechts oder links
Diese Länge ist wichtig, damit auch nach dem Umbau das Alurohr zur Befestigung an der Karosse, sowie die Lenksäulenverkleidung und der Lenkstockschalter wieder passen.
Der Längsrahmen am Fahrzeug
Ein weiteres, jedoch sehr wichtiges Thema ist der Rahmen, an welcher die Lenkung mit der Karosse verbunden ist.
Nach unseren Erfahrungen weisen ca. 70% der Fahrzeuge, welche bei uns zum Tausch der Lenkung in Arbeit waren, einen angerissenen oder „weich“-gefahrenen Längsrahmen auf, da die Lenkkräfte - gerade von breiteren Reifen - den Rahmen über die langen Jahre stark geschwächt haben.
Vermehrt treten auch Rissbildung ausgehend von den Anschraubpunkten auf, welche sich nach kurzer Zeit zum kapitalen Rahmenschaden entwickeln können.
Bei einem solchen Schaden ist es unbedingt vonnöten, den Rahmen sinnvoll zu verstärken bzw. instand zu setzen.
Für den normalen Fahrzeuginhaber stellt sich dieses Problem sehr schnell heraus, indem man die Haube öffnet und sich das Gehäuse der Lenkung mal genauer ansieht, während man etwas fester das Lenkrad hin und her bewegt.
Falls sich dann die Lenkung in Querrichtung deutlich bewegt ist dringender Handlungsbedarf seitens Instandsetzung bzw. Verstärkung des Längsrahmens gegeben.
Dies erfordert naturgemäß die Demontage der Lenkung, akkurates Reinigen des instand zu setzenden Bereichs, verstärken mittels geeigneter Verstärkungsbleche innen wie aussen, grundieren und lackieren der aufgebrachten Verstärkungsbleche und zum Schluss ein sinnenhaftes Versiegeln des reparierten Bereichs mittels Mike Sander´s Hohlraumfett, FluidFilm oder ähnliches.
Erst dann hat die Lenkung wieder ihre ausreichende Befestigung, was dann im Betrieb eine Wohltat ist, diese zu bedienen.
Ein kleiner, aber wichtiger Hinweis zum Betrieb dieser Fahrzeuge: nicht im Stand lenken, sondern immer etwas rollen…
Hier aufgezeigt ist die Reparatur bzw. Instandsetzung des Bereichs der Aufnahme des Lenkgetriebes.
In den nächsten Tagen werden wir auch eine verbesserte Version der aufzuschweißenden Bleche in 3mm Stärke anbieten können.
Diese werden dann auch bei uns im Shop erhältlich sein.